Astridkapelle



Am 29. August 1935 um etwa 9:15 Uhr fuhren König Leopold, Königin Astrid und Chauffeur Pierre Devuyst sowie ein Begleitfahrzeug unweit des Vierwaldstättersees auf der Kantonsstrasse von Luzern in Richtung Küssnacht.

Entgegen den Gepflogenheiten lenkte der König das Fahrzeug – einen Packard 120 Convertible Coupé – selbst. Nach Aussage des Spenglergesellen Friedrich Krebser, der sich wenige Hundert Meter vor Küssnacht bei der Liegenschaft Langweid am Strassenrand befand, hielt Königin Astrid eine Autokarte in der Hand und deutete hinüber zum Berg Rigi auf der gegenüberliegenden Seeseite.

Kurz darauf fuhr König Leopold mit den rechtsseitigen Rädern und einer Geschwindigkeit von 50 km/h über eine 20 Zentimeter hohe Begrenzungsmauer, die an dieser Stelle entlang eines kurzen Teilstücks unterbrochen war. Nach 30 Metern änderte das Auto begünstigt durch die steil abfallende Böschung seine Fahrtrichtung nach rechts und stiess mit der Beifahrerseite an einen Birnbaum jenseits der Mauer. Königin Astrid fiel aus dem Wagen und blieb einige Meter unterhalb des Baumes auf der Wiese liegen. Das beschädigte Fahrzeug fuhr weiter die Böschung hinunter, prallte gegen einen zweiten Baum und kam im Schilfgürtel in ungefähr 75 Zentimeter Wassertiefe zum Stehen.

Wenige Minuten später trafen die alarmierte Küssnachter Polizei, die beiden Ärzte Armin Jucker und Robert Steinegger sowie der Pfarrhelfer Severin Pfister umringt von Schaulustigen am Unfallort ein. Obwohl König Leopold sich kurz nach dem Unfall mehrere Minuten lang um seine sterbende Frau bemüht hatte, konnten die anwesenden Ärzte nur noch den Tod Königin Astrids feststellen, welcher laut Sterbeurkunde um 9:45 Uhr eintrat. Sie erlitt beim Aufprall am Stamm einen Schädelbruch mit schweren äusseren Kopfverletzungen insbesondere der rechten Gesichtshälfte. König Leopold trug gemäss ärztlichem Bulletin neben Schürfwunden eine Gehirnerschütterung, Schnittwunden sowie Prellungen der Hand und Lunge davon.[

Der Chauffeur auf dem hinteren Sitz wurde nur leicht am Bein verletzt. Nachdem Pfarrhelfer Pfister Absolution erteilt und das Sakrament der Krankensalbung vollzogen hatte, wurde der Leichnam der Königin zunächst nach Küssnacht, später zurück nach Haslihorn gebracht und noch am gleichen Abend in einem Zug nach Brüssel überführt. Am 3. September 1935 wurde Königin Astrid in der Königsgruft der Laekener Liebfrauenkirche bestattet.

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